Meine beste Freundin Meta
Wenn wir die Meta-Ebene im täglichen Leben gezielt nutzen, dann haben wir selber eine der besten und effektivsten Unterstützungen zur Verfügung. Daher mein scherzhaftes Wortspiel mit dem seltenen Frauenvornamen Meta, Kurzform von Margaretha. Im baltischen Sprachraum ein alter heidnischer Frauenname, der „Minze“ bedeutet. Oder in der griechischen Mythologie die erste Frau von Ägeus, des Königs von Attika, auch sie hieß Meta.
Im Coaching sorgt die Meta-Ebene für den Überblick, denn Meta als eine griechische Präposition bedeutet im übertragenen Sinne „über“. Und wenn ich den Überblick behalte (vor allem auch über meine eigenen Gefühle), dann erfahre ich:
„Klar siehet wer von Ferne sieht, doch nebelhaft wer Anteil nimmt“ (Lao-Tse)
Denn in sprichwörtlichen Lebensweisheiten (ausführlich erläutert in meinem Blog „Das Geheimnis der Sinnsprüche“) führt uns sehr häufig die Erkenntnis eines Sinnspruchs auf die Metaebene.
„Nicht jeder Tag ist Fangtag, aber jeder Tag ist Fischtag“
bringt die alltägliche Realität soloselbstständiger Künstler*innen, die nur durch permanente und disziplinierte Aquise überleben können, erfrischend, humorvoll und pragmatisch auf jenen Punkt des Überblicks.
In der verbalen Kommunikation (Hinweis Blog) kann ich dagegen unabhängig davon, ob ich mit anderen Menschen kommuniziere oder im inneren Dialog mit mir selbst bin (mir Gedanken mache), die nötige Klarheit durch gezieltes Nachfragen erreichen. Dadurch erhalte ich einen neutraleren Überblick.
„Meine Ausgaben sind hoch“
„Wieviel hast du denn wofür ausgegeben?“
Die klassische Meta-Ebene ist jedoch der Regieplatz von außen in der systemischen Arbeit (s. auch meine Blogs „Was tun bei Mobbing? und „Teile-Arbeit“) die sogenannte 3.Position. Sie ähnelt auch ein wenig der 3. Person:
ich (1.Position) habe mit dir (2.Position) einen Konflikt, den sich er oder sie (3.Person / Position) von einem weitaus neutraleren Punkt anschaut. Das ist hilfreich und schafft Klarheit, da du dich selbst in deiner Wirkung von außen wahrnimmst.
Dafür betrittst du die 3. Position, den Raum des Darauf-Schauens, die Meta-Ebene.
Und nun stell dir vor, dass du gerade ein Theaterstück, einen Film gesehen hast. Du bist der/ die Regisseur*in und sollst dir selbst entsprechende Regieanweisungen geben:
a) Wie siehst du diese Situation von außen, was fällt dir auf?
b) Wie behandelt du dich selber in dieser Situation?
c) Welchen Rat würdest du dir selber von außen geben damit du dich in dieser Situation besser fühlst?
d) Was an deinem Verhalten könntest du dafür verändern?
e) Was an deiner Position im Raum, deiner Stellung, deiner Haltung könntest du eventuell zusätzlich auch noch ändern?
Wer das gelernt hat, wird sich zukünftig und bei Bedarf immer auf ihre oder seine beste Freundin Meta verlassen können.