Sekundärgewinn

Sekundärgewinn

„Wozu soll das gut sein?“

oder

„Warum wurde mir/ uns das geschickt?“

Wer sich in Anbetracht einer Krisensituation oder eines großen Unglücks solche Fragen stellt, sucht eine Art Sekundärgewinn. Das ist eine Form des Self-Coachings, die glückliche und erfolgreiche Menschen häufig unbewusst beherrschen.
Sekundärgewinn bedeutet im klassischen Sinne Krankheitsgewinn. Weil ich krank bin und obwohl ich leide, werde ich doch versorgt, mitunter liebevoll betreut und muss nicht arbeiten gehen..
Der Begriff „Sekundärgewinn“ lässt sich aber noch viel weiter fassen, wenn es um schicksalhafte Einschläge geht. Denn auch diese entziehen sich unserer Macht.

Die momentane Corona-Krise ist als unvorhersehbare Situation schwer auszuhalten:
Kein social life, keine Restaurant-, Disco-, Bar-, Konzert-, Theater- oder Kinobesuche, kaum Freizeitaktivitäten… selbst private Geburtstagspartys finden nicht mehr statt.
Angst vor Ansteckung, Angst vor Bevormundung und wirtschaftlichem Bankrott.
Und keiner weiß wie lange noch!

Bevor ich jetzt versuche, Sekundärgewinne auszumachen, die mir in der letzten Woche aufgefallen sind, weil Andere sie analysiert und veröffentlicht haben, bemerke ich, wie sehr ich das genieße, was uns trotz Corona-Pandemie bleibt und was sich vielleicht sogar ins Positive verändert hat:
Sonne spüren, Frühling bestaunen, Beziehungen genießen, Zuwendungen wahrnehmen, Liebe leben, Freundschaften pflegen, Freundlichkeit austauschen, Gespräche führen, Lesen, Musik hören und machen, Filme schauen, Fantasie entwickeln.
Und die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass wir dafür jetzt mehr Zeit haben.
Auch wer bisher eher kritisch dem Smartphone, dem Internet und den sozialen Netzwerken gegenüber stand nimmt jetzt wahr, wie gut es ist, dass wir diese Möglichkeiten haben.
Was bisher immer auch als Fluch moderner Zeiten definiert wurde, ist jetzt überwiegend Segen. Denn mit einem Video-Telefonat auch sehen zu können, dass es meinen Liebsten in der Ferne gut geht und durch Streaming-Dienste Zugriff auf Musik und Kino haben zu können, es hilft und es erleichtert die Beziehungspflege und den Kulturgenuss in diesem Ausnahmezustand.
Unsere hochtechnisierte Zivilisation erhält einen gewaltigen Dämpfer. Das macht auch demütig…

Die folgenden Punkte als (mögliche) positive Auswirkungen des Coronarvirus COVID-19 konnte ich bisher ausmachen:

  • Entschleunigung ohne Großveranstaltungen und Warenflut.
  • Die Emissionen in China gingen bereits im Februar 2020 um etwa 200 Megatonnen zurück.
  • China muss seine tierfeindliche Haltung aufgeben, die sich auch in der Wochenmarkt-Kultur spiegelt.
  • Konzerne werden zukünftig verstärkt auf Videokonferenzen und Homeoffice setzen und sparen dadurch Energie-Ressourcen ein.
  • und Arbeitsplätze werden sich durch die Möglichkeiten des Homeoffices stark verändern.

Lasst uns optimistisch bleiben und weitere Sekundärgewinne finden… das hilft, diese schwierige Zeit besser zu überstehen.